Schlagwort-Archive: emma stone

Die (zum gähnende) Spinne aus der Nachbarschaft

Das erste Sequel zum Reboot des Spiderman-Franchises ist da. Hell, yeah! Das hier ist Spiderman Numero fünf. Was Neues fällt den Machern aber immer noch nicht ein. 

12 Jahre ist es mittlerweile her, dass Tobey Maguire als Spiderman die Leinwände eroberte und Millionen von Kinogängern auf der ganzen Welt in einen beispiellosen Superhelden-Wahn stürzte. Damals war das Ganze ziemlich innovativ, ein ganz schön risikoreiches Projekt. Es gab keine Superhelden-Filme. Superhelden an sich, Comics waren so out wie nie zuvor. Wer zum Teufel hätte damals gedacht, dass sich jemand den Scheiß reinziehen würde?

Heute, 12 Jahre später, ist es kaum vorstellbar, dass man sich überhaupt noch etwas anderes als einen Superhelden-Film reinziehen würde. Superman, Iron Man und vor allem der allgegenwärtige Batman sind die neuen Westernhelden, ein automatischer Kassenerfolg sozusagen. Auch 12 Jahre, 4 Filme und einem Franchise-Reboot inklusive Darsteller-Wechsel später konnte sich Spidey, die Ursache dieses ganzen Wahnsinns, als einer dieser automatischen Kassenerfolge halten. Letzten Monat (ich bin wie immer spät) war es mal wieder so weit. The Amazing Spiderman 2: Rise of Electro kam in die Kinos und flimmerte weltweit über die Leinwände. Wie vorherzusehen, war das Spektakel ein riesiger Erfolg, um die 750 Million Dollar wurden in die Sony Pictures-Kassen gespült.

Auch 12 Jahre nach Tobey Maguires Einstand geht das Publikum noch voll auf Peter Parker ab. Dabei hat sich seitdem schlicht nichts geändert. Das ist immer noch ganz genau der selbe Mist, den Sony Pictures uns da vorsetzt. Trotz Reboot. Trotz neuem Regisseur. Trotz Andrew Garfield. Gut, ein bisschen dunkler, ein bisschen Möchtegern-„deeper“ ist es vielleicht geworden. Aber da muss man natürlich mit der Zeit gehen, ist doch klar. Wir hatten das Thema schon mal. The Amazing Spiderman 2 ist überraschend unüberraschend. Würde da nicht ab und zu die charmante Emma Stone, in die ich übrigens schon seit „Zombieland“ Hals über Kopf verliebt bin, durchs Bild hüpfen, wäre „The Amazing Spiderman 2: Rise of Electro“ schwer von den 20 anderen Marvel und DC-Verwurstungen der letzten 3 Jahre zu unterscheiden. Ohne spoilern zu wollen, sahen das die Macher wohl auch anders als ich. Dazu kommt ein, nein, sogar zwei vollkommen stereotype Villains, die mit den großartigen Vorlagen der Comic-Bücher wenig zu tun haben und natürlich die nun zum einhundertsten Mal aufgekochten ach-so-schrecklichen Vaterprobleme, sowie der ganze andere Mist, mit dem man als verliebter Teenager heutzutage eben so zu kämpfen hat.

The Amazing Spiderman 2 ändert rein gar nichts im Vergleich zu seinen Vorgängern, aber kann damit eben auch nichts falsch machen. Man geht auf Nummer sicher bei Sony und man kann sie dafür keineswegs kritisieren. So lange die Leute noch in Massen in die Kinos strömen, um sich ‚“The Amazing Spiderman 16: Andrew vs. Tobey“ zu geben, wird auch noch fleißig weiterproduziert, ist doch klar. Wir dürfen uns also freuen (müssen aber nicht) auf die nächsten 14 Male Spiderman. Prost.

Rating: 6/10