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Safety Not Guaranteed – Indie trifft auf Zeitreise

Colin Trevorrows Safety Not Guaranteed versucht zu viele Dinge gleichzeitig zu sein und liegt am Ende irgendwie zwischen Allem und Nichts. 

Auf der Suche nach einer neuen Story für ihre Zeitschrift machen sich ein Redakteur und zwei seiner Praktikanten auf die Reise nach Washington um dort einen Mann zu treffen, der in einer Zeitungsanzeige nach einem Kumpanen für eine Zeitreise gesucht hatte. „Safety Not Guaranteed“, heißt es in dieser. Der ältere Herr namens Kenneth ist, wie sich herausstellt, geistlich nicht mehr ganz da, dennoch gibt sich Praktikantin Darius als tatsächlich Interessierte aus, um herauszufinden was es mit der ganzen Sache auf sich hat. Darius‘ Kollegen sind sich schnell einig: Kenneth ist verrückt. Darius glaubt zwar genau so wenig an die Zeitmaschine, scheint aber Sympathie für Kenneth zu entwickeln und bleibt dran.

Die Idee hinter Safety Not Guaranteed ist mehr als nur vielversprechend. Mystery hätte hier mit drin sein können. Spannung. Die ständige Unsicherheit darüber, ob es diese Zeitmaschine gibt und ob sie funktioniert, hätte diesen Film ganz alleine tragen können. Das Drehbuch hatte großes Potenzial. Leider legt Regisseur Colin Trevorrow den Fokus auf etwas ganz anderes. Die Beziehungen zwischen den Charakteren. Insbesondere zwischen der zu keiner Zeit sympatischen Darius und Kenneth, sozusagen der Indie-Version von Christopher Lloyd in Zurück in die Zukunft. Auch das natürlich erstmal keine schlechte Idee. Nicht erst Lost hat bewiesen, dass selbst die genialsten Mystery-Drehbücher von gut geschriebenen Charakteren getragen werden müssen. Safety Not Guaranteed fokussiert sich so sehr darauf, die Charaktere zu etablieren, dass die eigentliche Story leider nie richtig aufblühen und an Fahrt gewinnen kann.

Safety Not Guaranteed will so gerne etwas besonderes, etwas unkonventionelles sein, nimmt auf dem Weg dahin aber konsequent jedes einzelne Indie-Film-Klischee mit und verkommt somit zu einem unspektakulären Möchtergern-Independent-Verschnitt. Filme wie vor allem Mud, oder auch Another Earth haben eben das da in den letzten Jahren um einiges besser gemacht.

Rating: 6.5/10

Als nächstes macht Trevorrow wohl übrigens den nächsten Jurassic Park. Ich bin gespannt.